Jul
2013
Einer der berühmtesten Spitzel der Weltliteratur – Herr Brettschneider – erhielt mitten im Wald zu Lipnice sein Ohrwaschl zurück. „Brettschneiderovo ucho“, also das Ohr des Brettschneiders, heißt jene Skulptur, die mitten im Wald zu finden ist. In Lipnice verbrachte Jaroslav Hasek, Autor des „dobry vojak Svejk“, seine letzten Lebensjahre.
In der Lindauerstraße 26 in Ottakring lebte der slowenische Erzähler Ivan Cankar. „Aus jener Gegend, wo die Sonne nicht scheint, brach Jakob auf, um sich zu erhängen“, so beginnt seine hier spielende Erzählung „Jakobs Missetat“ – Cankar schrieb so einen der bittersten und trostlosesten ersten Sätze der Weltliteratur. Heute wohnen in dieser Gegend hauptsächlich Serben. Es möge ihnen besser gehen als den damals hier lebenden Tschechen.
Sie führt von Wien nach Triest, die alte Reichsstraße, und sie hat sieben Namen und an ihr stehen zwei Obelisken. Die sieben Namen: Triester Straße, Strada per Vienna an den beiden Ausgangspunkten, und dazwischen Slovenska, Dunajska, Trzaska, und Partizanska. Und der eine Obelisk steht auf dem Semmering, der andere in Villa Opicina, an der Stelle, an der man zum ersten Mal das Meer sieht.
Kommet in die Taborstraße 19, 19:00. Warum. Der Journalist und Buchautor Beppo Beyerl über seinen jüngsten Wien-Band: “Und wo leben die Nachbarn Wiens? In Purkersdorf? oder in Brunn am Gebrige? – Schnecken. In meinem letzten Buch der Wien-Tetralogie werden sie vorgestellt, Die Nachbarn. Und die sind in Znojmo zu Hause und in Brno, in Mikulov und in Pilsen, hier verwende ich das deutsche Wort, weil es uns in Zusammenhang mit dem Bier geläufiger ist. Aber sie leben auch in einem winzigen Karstdorf, das mit einem gewissen Max Fabiani in irgendeinem Zusammenhang steht. Alstern, auf unsere Nachbarn!“
„Alstern“, sprach der Beyerl Beppo,
„ich fahr doch jetzt nicht nach Aleppo!
Dort werd‘ ich ja nur bombardiert
und so vom Assad massakriert!
Ich bleib in Meidling bei die Behm
und grüß salopp mit ,dobrý den‘!“
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